Die Capitone-Mode kehrt in die Innenräume zurück. Diesmal "steppten" die Designer nicht nur Sessel und Sofas, sondern auch die Fronten von Schränken, Wandpaneelen, Matratzen, Fliesen und sogar Sanitärobjekte.
Die Capitone-Technik wurde Mitte des 18. Jahrhunderts von den Franzosen erfunden und hat sich zu einer der beliebtesten Methoden der Dekoration von Polstermöbeln entwickelt. Capitone zeichnet sich durch quadratische, rautenförmige oder aufwändigere Steppungen und Verzierungen mit Knöpfen, Strasssteinen, kostbaren Intarsien aus, die in die Polsterung eingearbeitet zu sein scheinen.
In der öffentlichen Wahrnehmung wird Capitone jedoch nicht mit Frankreich, sondern mit Großbritannien in Verbindung gebracht. Der Grund: Die klassischen englischen Chesterfield-Sofas, die seit Jahrhunderten zu den Bestsellern im Interieur gehören. Die Rückenlehne, der Sitz und die Armlehnen sind nach allen Regeln der Kunst gepolstert, was diese Modelle nicht nur schön, sondern auch äußerst bequem macht. In Deutschland wird Capitone auch "Kutschenstich" genannt, nach den königlichen Kutschen, die einst nach dem gleichen Prinzip verziert wurden.
Neben Sofas, Sesseln, Stühlen und Betten wird die Capitone-Technik heute auch für ( textile Bezüge oder Fliesen ) und Wandpaneele, Matratzen, Möbelfronten ( zum Beispiel gesteppte Ledereinsätze auf Kommode-Türen ) und sogar Sanitäranlagen ( die Außenseite der Badewanne verwendet;. Ebenso beliebt sind Drucke, die die berühmte Naht darstellen, oder sogar ganze Möbelstücke, die in der Capitone-Technik gepolstert sind.
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